Kaum eine Hochzeit heute kommt ohne DIYs aus (mal abgesehen von den Brautpaaren, die sich Hochzeitsplaner und Eventstylisten leisten können…). Aber mal ehrlich, denen geht ja auch der ganze Spaß verloren! Pinterest und Blogs durchforsten, in Hochzeitsbüchern stöbern, dann bestellen & einkaufen und los geht´s! Photo Booth Rahmen und Holzschilder basteln, Candy Bar Tütchen bestempeln und Morning Gowns bebügeln… Hach, ja, dabei kann ich (Friederike) super gut entspannen und es macht mir einfach Spaß! Katharina ebenso, sie hatte schon Anfang Mai die Autoschleifen fertig :-). Da waren wir natürlich sofort begeistert, als uns die beiden Bloggerinnen Julia (Kreativlabor Berlin) und Elisabeth (Shesmile), angesprochen haben, ob wir zusammenarbeiten wollen!
Julia und Elisabeth sind zwei DIY-Bloggerinnen und Schnittmuster-Designerinnen. Elisabeth (Shesmile) ist bereits seit 5 Jahren verheiratet und Julia (Kreativlabor Berlin) heiratet im Sommer 2015. Aus diesem Anlass haben sie gemeinsam DIY-Anleitungen und Schnittmuster zum Thema Hochzeit ausgetüftelt, die sie auf ihren beiden DIY-Blogs sowie auf ihrem Hochzeitsblog DIY-Traumhochzeit vorstellen.
Und da sie uns viel besser erklären können, was sie alles machen, haben wir sie interviewt!
Ihr beiden seid ja sehr kreativ unterwegs :-) Erzählt uns ein bisschen wer ihr seid und was ihr genau macht.
Julia: Ich bin eigentlich Webdesigerin und Multimedia-Produzentin. Während der Elternzeit beschloss ich aber, mich komplett umzuorientieren und mehr mit den eigenen Händen selbst zu machen. Und ich wollte unbedingt einen eigenen Blog haben. Ich fing dann mit dem Nähen an und schon bald merkte ich, dass meine Anleitungen bei den Lesern super ankamen. Daraus entwickelte sich dann mein Standbein: das Designen von Schnittmustern für Taschen, Kleidung, Babyschuhe, Hausschuhe & Accessoires. Nun kann ich alle Talente bündeln und das macht Riesenspaß. Mittlerweile bin ich auch Autorin bei weiteren Kreativblogs.
Elisabeth: Ich bin gelernte Siebdruckerin und Mediengestalterin. Bei mir war es ähnlich wie bei Julia, in der Elternzeit hab ich mit dem Nähen angefangen und gemerkt, dass meine selbst gestalteten Anleitungen und Nähideen so gut angekommen, dass ich mich nun damit Selbstständig gemacht habe. Mein Gewerbe als Designerin hatte ich schon länger und nun ist mit „Do it Yourself“ ein ganz neuer Bereich dazu gekommen. Das ist großartig.
Wie seid ihr ans Nähen, Basteln und Schneidern gekommen?
Julia: Gebastelt habe ich schon als Kind sehr viel, und auch an der Nähmaschine saß ich mit 7 Jahren schonmal. Allerdings habe ich da nur zwei Nähte gemacht. Nach der Elternzeit wollte ich weg von meinem „digitalen“ Beruf als Webdesignerin und habe angefangen, viele Kreativtechniken auszuprobieren. An der Nähmaschine bin ich dann hängen geblieben.
Elisabeth: Ich bin auch schon immer kreativ unterwegs. Früher haben sich meine Brüder schon immer über mich lustig gemacht, weil meine Mama zu jedem Geburtstag etwas gemaltes oder gebasteltes zum Geburtstag bekommen hat. Dass ich seit der Elternzeit damit Geld verdienen darf hätt ich mir aber nie träumen lassen.
Elisabeth, du bist ja bereits seit fünf Jahren verheiratet, hast du damals viel selbst gemacht? Was denn alles genau?
Elisabeth: Selbstverständlich ;-) Bei mir musste alles im gleichen Design sein, alles farblich abgestimmt auf meine Lieblingsfarben gelb und rot. Und dann gab es selbst gestaltete und gedruckte Einladungskarten, Kirchenblätter, Namenskarten/Tischkarten, Menükarten, Teelicht-Aufsteller, einen großen Sitzplan, Dankeskarten, Taschentücher-Kärtchen, Seifenblasenaufkleber, Trinkbecher für den Polterabend, Wimpelketten und Gastgeschenke (Banderolen für unsere Lieblingsschokoladentafeln). Sogar unser Eheversprechen, dass wir uns in der Kirche zugesprochen hatten hab ich im passenden Design für uns gestaltet (und ich war dann wirklich froh, dass ich es hatte, denn vor lauter Aufregung hätte ich fast den Text vergessen) … hm, ein bisschen designverrückt und perfektionistisch bin ich schon ;-)
Was würdest du DIY-wütigen Bräuten für ihre Hochzeit raten?
Julia: Erstmal ruhig durchatmen. Am wichtigsten ist es, dass man erstmal seinen eigenen Stil findet. Inspirationen gibts z.B. auf Pinterest oder in Hochzeitsmagazinen. Soll es modern und schlicht sein, oder im Vintage-/Landhausstil? Welche Farben und Materialien sollen verwendet werden? Dann kann man alle DIY-Projekte darauf abstimmen und mit den gleichen Materialien umsetzen.
Elisabeth: Ganz genau, Julia hat das schon passend formuliert. Für mich persönlich gibt es nichts Schlimmeres als zusammengewürfelte Elemente für die Hochzeit. Auch wenn es den Gästen oft egal ist, und man sich im Nachhinein vielleicht ärgert, dass man sich so viel Arbeit gemacht hat. Wenn es einem selbst wichtig ist lohnt sich die Arbeit auf jeden Fall. Dabei reicht es oft schon wenn man sich an eine bestimmte Farbkombination hält.
Woher bekommt ihr eure Inspirationen für immer neue Schnittmuster, Ideen und kleine Projekte?
Julia: Das wüsste ich auch gern :D Mein Kopf ist scheinbar darauf programmiert, am laufenden Band Ideen auszuhecken. Ich habe immer Notizbücher dabei, weil mir andauernd was einfällt.
Elisabeth: Die besten Ideen hab ich in der Badewanne, drum hab ich mein Handy oder Zettel und Stift immer griffbereit. Ich lass mich vom Alltag inspirieren und von meiner Tochter. Ihrer Fantasie sind glaub ich keine Grenzen gesetzt.
Was würdet ihr einer Braut raten, die nicht so gut basteln kann / bzw. noch nicht so viel DIYs vorher gemacht hat – was ist einfach und gelingsicher umzusetzen?
Julia: Eine Wimpelkette ist schnell genäht oder auch eine Kerze im Glas oder ein Tischläufer mit Spitzenverzierung. Wir arbeiten momentan auch an Druckvorlagen Hochzeit, die man sich zuhause ausdrucken und dann damit basteln kann, z.B. für Freudentränen-Einsteckhüllen, Wunderkerzen-Etiketten, Einladungen und vieles mehr.
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Vielen Dank für das nette Interview, liebe Julia und Elisabeth!
Wir gehen dann mal weiter stöbern in euren Blogs, schließlich stehen Ringkissen, Freundentränen & Co. auch noch auf der To-Do-Liste für Katharina’s Hochzeit. Nächste Woche stellen wir euch dann unseren liebsten DIY-Ideen der Beiden vor!
Alles Liebe,
Eure Wedding Sisters